It is another gig I missed due to sickness. My buddy Frantischek wrote a splendid review that must be preserved in German. In short: If you are in need of a therapy, that is the place to be :-). And we all get older in dignity - at 120 db :-)
Buddy: Frantischek
Score: 5 out of 5
Another Gig? Anytime
"5.11.2012, 20 Uhr, Szene Wien. Der Abend beginnt grandios, denn unmittelbar vor der Szene ist ein Parkplatz frei (sonst suche ich dort im Durchschnitt 10 Minuten). Ich treffe den Toni, der Stefan liegt leider krank im Bett. Die Vorband soll um 20:30 beginnen, Therapy um 21:30. Vorerst mal ein Bierchen. Pünktlich beginnt die Vorband, sie nennen sich MLE, das man ausspricht wie die Dame, für die Simon und Garfunkel ein Liedchen geschrieben haben. MLE spielen ähnlich wie Placebo, wenn sie wie Therapy? klingen wollen, dies mit einen Zusatzgitarristen. Die Burschen (stammend aus Wien und NÖ) sind insofern originell, als sie dem Publikum mitteilen, dass man auf http://www.mle-music.com/ einen Song gratis downloaden kann. Ein Hinweis, dass man auch die draußen aufliegenden CDs oder LPs kaufen kann (darf, muss) kommt nicht – oder ich überhöre ihn, weil ich mir nur 4 Songs gebe.
Pünktlich um 21:30 beginnen Therapy? In den folgenden 90 Minuten bleibt kein Wunsch offen. Man ist mit sich und der Welt im Reinen, im Innersten erfreut, einfach glücklich. Der Rock ‘n‘ Roll soll vor allem auch unterhalten, und das können die Burschen auf der Bühne sehr gut. Dabei sind sie stets darauf bedacht, dass das Publikum mitmacht und auch deren Stimmbänder und Hände in regelmäßigen Abständen zum Einsatz kommen. Die gute Laune wird buchstäblich zwischen Künstlern und Konsumenten hin- und her gespiegelt. Auch das ist eine Besonderheit dieses Abends. Die Musik ist hart, schnell und laut, doch die Harmonien und Gesangsmelodien wurzeln in der hohen keltischen Liedkultur 1). Die Setlist weist alte und neue Songs auf. Ich selbst bin eher im Schaffen der Band aus den 1990er Jahren zu Hause. Gern erinnere ich mich an ihr erstes Wien-Konzert Anfang 1993 im WUK. Bald sind das 20 Jahre! Von der damaligen Zeit spielen sie aus dem Album „Nurse“ das grandiose „Nausea“ und „Teethgrinder“. Aus dem genialen Album „Troublegum“ wird das Publikum mit den „Hits“ wie etwa „Screamager“ und natürlich „Nowhere“ verwöhnt. Aus „Infernal Love“ kommt „Diane“ in einer guten harten Version daher, keine Spur mehr von den Cello-Impressionen, welche die Band dem Publikum im Gefolge dieses 1995 erschienen Albums verordnete.
Ende der 1990er Jahre habe ich die Band ein wenig „verloren“, wobei ich mir die „guten alten Songs“ immer wieder gern anhöre. Vom neuen Schaffen der Band kannte ich nichts, ein paar Juwelen, denen ich nachspüren möchte, waren aber gestern dabei. Im Ergebnis war dies mein feinstes Therapy?-Konzert, was insofern schön ist, als das dem gestrigen an Intensität und Freude am nächsten stehende Konzert jenes vor rund 20 Jahren war. Wir altern also allesamt würdig. Die Freude der Burschen auf der Bühne wurde also auf mich nachhaltig übertragen. Wobei: ein wenig Irrsinn blitzt aus den Augen des Sängers – neben der Fröhlichkeit – schon auch heraus. Das macht nichts: Aufklärung (im Sinne Kants) ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit – bezogen auf das achtzehnte und beginnende neunzehnte Jahrhundert. Der Irrsinn ist vielleicht der Ausgang des Menschen aus der Unmündigkeit der aktuellen Konsumgesellschaft. Hat das nicht schon mal wer gesagt?
1) What your're telling us is that Punk originates from the Celts?!? *ggg* - so how many beers did you have at that night?!?